Klein aber oho, smarte Lüftungsanlage im Tiny Haus

    In diesem smarten Tiny House herrscht niemals dicke Luft. Dafür sorgt eine intelligente Haustechnik.

    Fotos: Zehnder

    Wohnen ist längst zu einem zentralen Politikum geworden. Speziell in Ballungsräumen wachsen Mietpreise seit Jahren unaufhaltsam an. Tendenz: steigend. Es müssen dringend praktikable Lösungen für ein bezahlbares Dach über dem Kopf her. Ein neuer Ansatz sind Tiny Houses. Eines davon steht in Schwäbisch Hall. Im Mini-Haus, das die gleichnamige Bausparkasse in Auftrag gab, finden auf 25 Quadratmetern Wohn- und Schlafbereich, sowie Küche und Bad Platz.

    Nachhaltige Bauweise
    Die Planer verbauten wenig Material. Die verwendeten Baustoffe sind langlebig und natürlich.


    Smarter Zwerg

    Die Wohnfläche ist bis unter die Decke vollgepackt mit vernetzten Technologien, die den Alltag komfortabler, sicherer und energieeffizienter machen. Die Alarmanlage aktiviert sich beispielsweise beim Verlassen des Hauses von allein, die Haustür schließt selbstständig ab und die großflächige Verglasung trübt sich, sodass Fremden die Sicht ins Innere verwehrt wird. Wassertemperatur von Dusche und Waschbecken sind per Sprachbefehl steuerbar, ebenso der Fernseher im Wohnbereich und natürlich auch das Soundsystem. Beim Barbecue im Smart Garden – inklusive integriertem Mähroboter, intelligenter Bewässerung und sensorgesteuerter Außenbeleuchtung – sorgt ein digitaler Grillassistent dafür, dass im wahrsten Sinne des Wortes nichts anbrennt. Dass Tiny Häuser nicht exklusiv jüngere Generationen ansprechen, zeigt folgende intelligente Funktion: Werden in einem vorher festgelegten Zeitrahmen beispielsweise Toilette oder Kühlschrank nicht benutzt, benachrichtigt die smarte Haustechnik automatisch Angehörige oder Pflegekräfte – eine Maßnahme, der bei der steigenden Anzahl an hilfsbedürftigen Menschen in unserer Gesellschaft eine ganz besondere Bedeutung zukommt.

    Unauffällig
    Das Lüftungsgerät ist von außen nahezu unsichtbar. Lediglich eine witterungsbeständige Außenwandhaube lässt erkennen, dass hier eine smarte Haustechnik für komfortables Raumklima sorgt.


    Perfekte Raumluft

    Das Gebäude ist luftdicht gedämmt. Dadurch ist der Luftaustausch minimiert und es braucht eine Wohnraumlüftung. Wegen des limitierten Raumvolumens entschieden sich die Planer für das dezentrales Komfort-Lüftungsgerät „ComfoAir 70“ von Zehnder mit Zweitraumanschluss. Es ist unsichtbar in der Steuerungszentrale unterhalb des Schlafbereichs verstaut. Von dort versorgt es das Tiny House über zwei Luftauslässe an der Treppe zum Schlafplatz und im Wohnzimmer hygienisch mit Frischluft. Im Bad sowie im Küchenbereich wird die verbrauchte Luft abtransportiert und durch den Enthalpietauscher nach draußen geleitet. Die Fenster können dabei stets geschlossen bleiben. Der Enthalpietauscher ist extra groß dimensioniert und ermöglicht damit eine Wärmerückgewinnung von bis zu 90 Prozent. Zudem kann er bis zu 84 Prozent der in der Abluft enthaltenen Feuchte „retten“ und hygienisch auf die Zuluft übertragen. Durch die Feuchterückgewinnung kondensiert wiederum kein Wasser am Lüftungsgerät. Somit entstehen keine Verschmutzungen durch Kondensat und die Hausfassade bleibt sauber und trocken. Das Lüftungsgerät trägt damit zur Langlebigkeit der kleinen Immobilie bei, da es überschüssige Feuchtigkeit schnell und zuverlässig aus den Räumen leitet und so nicht nur für angenehmes Raumklima sorgt, sondern Schimmelbildung aktiv verhindert. Hochwertige Luftfilter sorgen außerdem dafür, dass ungewollte Fremdpartikel wie Sporen, Pollen und Sand aus der Außenluft herausgefiltert werden – so können selbst Allergiker entspannt durchatmen. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt im Inselbetrieb umweltfreundlichen und kostenlosen Strom. Dieser deckt bis zu 60 Prozent des Energiebedarfs ab und ermöglicht es, dass das die Bewohner des Tiny Houses zu einem hohen Level autark und unabhängig von schwankenden Energiepreisen sind. Dank einer passenden Ladevorrichtung kann direkt vor dem Haus sogar das Elektroauto mit „hausgemachtem“, nachhaltigem Strom aufgeladen werden. Das elf Meter lange, drei Meter breite und 3,30 Meter hohe Haus beherbergt also alles, was für ein energieeffizientes, nachhaltiges und vor allem komfortables Wohnen benötigt wird.

    Geschrieben von Redaktion am 28.04.2022

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