Öffne dich – Wir testen das smarte Schließsystem von Nuki

    Ist das „Smart Lock“ von Nuki ­wirklich so ­einfach zu installieren, wie es der ­Hersteller ­verspricht? Das haben wir ­getestet und ­festgestellt, warum wir ­vorab den ­Instal­lations-Check hätten machen sollen.

    Wir im Verlag machen es falsch. Wir suchen uns ein Testgerät aus und überlegen erst dann, wo wir es installieren. Diese Reihenfolge ist im „richtigen Leben“ Unfug. Denn da weiß man von vornherein: An diese Tür soll es hin! An dieser Stelle wäre ich – so halb zumindest – gescheitert, weil mein Türzylinder über keine Gefahrenfunktion verfügt. Damit kann ich die Tür von außen aufsperren, selbst wenn innen bereits ein Schlüssel steckt. Zwar kann ich das Smart Lock trotzdem anbringen, doch der Hersteller rät davon ab. Da der Innenschlüssel dauerhaft im Smart Lock „steckt“, könnte ich die Tür im Notfall von außen nicht mehr öffnen. Trotz dieses kleinen Dämpfers zu Beginn macht die weitere Einrichtung Spaß. Die ist so unkompliziert und schnell, wie der Hersteller verspricht.


    Tür auf, Tür zu

    Paul Simon sang: „50 Ways to leave your lover“. An dieses Lied musste ich beim Test denken. Denn: Es gibt zig Möglichkeiten, die Tür mit dem Smart Lock zu versperren. Zunächst geht das über die App. Ich kann auf das Display tippen, und die Tür verriegelt sich. Oder ich wische auf dem Display nach links oder rechts und sperre die Tür damit auf oder zu. Auch direkt am Smart Lock kann ich die Tür verriegeln. Drücke ich den Button des Gerätes einmal, sperrt die Tür auf oder zu. Drücke ich zweimal, ist das „Lock’n’Go“ aktiviert. Dann verriegelt sich die Tür nach einigen Sekunden. Hier kann ich Zeiträume zwischen fünf und 60 Sekunden einstellen. Diese Funktion finde ich praktisch, wenn ich das Haus verlasse. Zudem kann ich den Knauf des Locks ganz altmodisch händisch bedienen und drehe damit den Schlüssel im Inneren des Smart Locks.

    Da der Zylinder mehr als drei Millimeter herausragt, brauche ich Platte A, die ich mit dem beiliegenden Inbus anbringe.

    Nuki Schlüssel

    Schlüssel einstecken…

    Türe öffnen

    … und das Smart Lock darüberstülpen. Es rastet ein. Fertig.


    Automatisch verschließen

    Bequem ist, dass sich das Schloss automatisch verriegelt. Dazu habe ich in der App verschiedene Möglichkeiten. Wenn ich will, dass sich die Tür jedes Mal von selbst verriegelt, sobald sie ins Schloss fällt, kann ich das via „Auto Lock“ einstellen. Ich kann wählen, dass sich das Schloss sofort oder erst nach einigen Sekunden absperrt. Zudem kann ich programmieren, dass sich die Tür automatisch verriegelt, wenn sie eine gewisse Zeit lang nicht geöffnet wurde. Die Inaktivität dauert dabei zwischen 30 Sekunden und 30 Minuten. Auch einen Nachtmodus gibt es. Im Test stelle ich ein, dass sich die Tür zwischen 22 und 5 Uhr verriegelt. Das alles funktioniert einwandfrei. Da im Paket eine Bridge dabei ist, kann ich sogar von unterwegs aus die Tür öffnen und schließen. Ebenso kann ich Zutrittsberechtigungen vergeben. Nur vom Geofencing bin ich nicht überzeugt. Damit kann ich einstellen, dass sich die Tür öffnet, sobald ich in der Nähe bin. Es funktioniert, aber die Mindestgröße von 100 Metern ist mir einfach zu viel. So ist die Tür schon einige Sekunden, bevor ich an der Haustür bin, geöffnet. Ist das Lock in einem Haus mit mehreren Parteien angebracht, wäre mir das zu unsicher. Vor allem, weil von außen gut hörbar ist, wenn sich die Smart Lock öffnet.

    Geschrieben von Monika Läufle am 04.11.2021

    Nuki Smart Home Smart Lock Sicherheit Tests

  • Auch interessant