Sonnenkraft, aber smart

    Titelbild: Solarwatt

    Neben dem Klimaschutz ist die Kostenersparnis ein gutes Argument für eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher. Wir zeigen Ihnen im Folgenden, warum Sie mit einer Photovoltaikanlage Geld sparen und wie Sie gleichzeitig Ihr Energiemanagement immer im Blick haben. Ein sonniges Plätzchen reicht schon aus, um Photovoltaik-Strom zu erzeugen. Aber: Die Module brauchen Platz und der ist im Garten besser mit einer Hängematte belegt. Der Klassiker ist daher die Photovoltaikanlage auf dem in Deutschland gängigen schrägen Dach.

    Q Cells Solaranlage

    Energie sammeln

    Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat schützt nicht nur die Umwelt, sondern spart auch noch bares Geld. Q Cells

    Die Faustregel hierbei: Das Dach sollte nach Südwest bis Südost ausgerichtet sein und eine Neigung zwischen 20 und 40 Grad aufweisen. So fallen die meisten Sonnenstrahlen auf die Solarmodule. Eventuelle Schattenspender wie beispielsweise Kamine, andere Häuser oder hochgewachsene Bäume müssen dabei natürlich mit bedacht werden. Aber nicht nur geneigte Dächer können Strom liefern. Auch auf dem Flachdach lässt sich eine Photovoltaik-Anlage realisieren. Der Vorteil: Darauf können Anlagenbesitzer:innen die Neigung der Module selbst bestimmen und so dafür sorgen, dass die Geräte noch etwas mehr Sonnenstrom liefern. Allerdings verbraucht eine Anlage auf dem Flachdach mehr Platz, da die Module so installiert werden müssen, dass sie sich nicht gegenseitig die Sonne wegnehmen. Auch ist die Installation selbst meist teurer. Das liegt unter anderem an dem Gerüst, dass es braucht um die Solarmodule in Schräglage zu halten.

    Solardachstein

    Solar etwas anders

    Solardachziegel oder Solardachsteine vereinen Ästhetik und Energieausbeute. Wen die Ästhetik einer konventionellen PV-Anlage stört, der findet hier vielleicht die Lösung. Nelskamp

    Wer sich an der Optik der Photovoltaik-Anlagen stört, für den sind Solardachziegel die richtige Wahl. Die sehen fast genau gleich aus wie normale Dachziegel, sind aber kleine Kraftwerke. Sie können sinnvoll sein, wenn das Gebäude sowieso neu eingedeckt werden soll oder denkmalgeschützt ist. Jeden einzelnen Ziegel müssen die Installateure allerdings gesondert verkabeln, was sich auch in den Kosten niederschlägt. Eine Photovoltaikanlage aus Solardachziegeln ist daher deutlich teurer als eine konventionelle Anlage. Indach-Photovoltaikanlagen sind eine Kompromisslösung. Sie fügen sich optisch in das Dach ein und dienen, genau wie die Solardachziegel, als Ersatz für konventionelle Dachziegel. Allerdings ist die Indach-Solaranlage noch immer deutlich von außen erkennbar. Zwar passen die verbauten Module gestalterisch zum Dach. Dennoch heben sie sich von den umliegenden Dachziegeln ab.

    Mieten statt kaufen

    Bei vielen Firmen ist es möglich eine Photovoltaikanlage zu mieten und so die anfangs hohen Investitionskosten zu umgehen. Der Vermieter baut die Anlage auf das Dach und berechnet einen monatlichen Betrag über eine Laufzeit von rund 20 Jahren. Die monatlichen Kosten sind hier oft geringer als der Strompreis bei konventionellen Stromversorgern. Reparaturen, Versicherungen und all das sind schon in die Miete mit eingerechnet. Geht die Vertragslaufzeit zu Ende, können Mieter die PV-Anlage oftmals direkt ohne weitere Zusatzkosten übernehmen.

    Energiemanagementsystem

    Wer kriegt den Strom?

    Über ein Energiemanagementsystem lässt sich genau bestimmen, welcher Stromverbraucher wann mit Sonnenenergie versorgt wird. Solarwatt

    Smarter Eigenverbrauch 

    Ein smartes Zuhause braucht natürlich Energie. Wer eine Photovoltaikanlage integriert, der kann hier bares Geld sparen. Besonders dann, wenn der Eigenverbrauch hoch ist. Das hat einen einfachen Grund: Der Strompreis für Energie aus dem Netz liegt bei etwas mehr 31 Cent pro Kilowattstunde. Eine Kilowattstunde von der Solaranlage auf dem Dach kostet hingegen rund zehn Cent. Damit sparen Besitzer:innen von Solaranlagen aktuell rund 20 Cent pro selbst erzeugter und genutzter Kilowattstunde. Ein Problem gibt es aber: Eine PV-Anlage produziert um die Mittagszeit den meisten Strom. Ein Großteil des Stromes kann zu dieser Zeit gar nicht genutzt werden. Anlagenbesitzer:innen sind am Arbeiten, die Kinder sind in der Schule, Waschmaschine, Herd, Computer und Drucker sind ausgeschaltet. Der überschüssige Strom muss ins öffentliche Netz abgegeben werden. Dafür gibt es eine Einspeisevergütung. Die Summe, die Anlagenbesitzer:innen verdienen, wenn sie den Strom ins Netz einspeisen ist aber geringer als die, die ein Haushalt spart, der seinen Solarstrom selber nutzt. Die Einspeisevergütung sinkt jeden Monat und liegt aktuell bei unter neun Cent pro Kilowattstunde. Durch einen hohen Eigenverbrauch und damit eine geringe Einspeisung kommt über die Jahre also ein ordentlicher Betrag zusammen. 

    Stromspeicher

    Trotz Dunkelheit

    Auch am späten Abend kann ein Stromspeicher die Hausbewohner:innen noch mit Sonnenstrom versorgen. LG Chem Ltd LG Energy

    Eigenverbrauch neu gedacht

    Wer den Eigenverbrauch erhöhen und Stromkosten sparen will, der kann mehrere Tricks anwenden. Ein Stromspeicher beispielsweise ermöglicht es den Solarstrom zu nutzen, wenn die Sonne längst untergegangen ist. Auch mit einem Energiemanagementsystem lässt sich der Eigenverbrauch erhöhen. Waschmaschine, Spülmaschine und Trockner können ja dann laufen, wenn draußen die Sonne scheint. Energiemanagementsysteme sind inzwischen in der Lage, die Wettervorhersage mit in die Berechnungen einzubeziehen und den optimalen Eigenverbrauch zu steuern. Wenn noch eine Ladestation für das Elektroauto und eine Wärmepumpe bereitstehen, lässt sich der Eigenverbrauch nochmals erhöhen. So oder so ähnlich könnte dann die Reihenfolge aussehen, nach der ein solches System vorgeht vorgeht: Zuallererst wird der Verbraucher mit Solarstrom versorgt. Der Laptop wird aufgeladen, die Spülmaschine läuft und auf dem Herd kocht das Essen. Den nicht genutzten Strom, schickt das Energiemanagementsystem in den Stromspeicher. Wenn der voll ist und immer noch überschüssige Energie da ist, wird damit das E-Auto aufgeladen. Der Strom, der dann noch übrig ist, landet im öffentlichen Netz. Ein Eigenverbrauch von 100 Prozent und damit eine maximal-wirtschaftliche Photovoltaik-Anlage ist theoretisch möglich, aber relativ schwer zu erreichen. Meistens kommen die Anlagenbesitzer:innen mit Stromspeicher auf einen Eigenverbrauch von 60  bis 80 Prozent. Eine Lösung bieten hier die Stromclouds. Die überschüssige Energie, die die kleinen Kraftwerke an sonnigen Tagen entwickeln, lässt sich so auf ein Konto einzahlen und bei Bedarf wieder abrufen. Dieser Service hat seine Kosten. Vor einem Vertragsabschluss ist es deshalb wichtig, genau durchzurechnen, ob sich eine Stromcloud lohnt. Mit einer Photovoltaikanlage, einem Stromspeicher und ein paar smarten Ideen kann jeder seinen Energiehaushalt neu denken. Eine smarte Idee kann sein, sich mit Hilfe des Smart-Home-Systems die Energieströme im Haus grafisch darstellen zu lassen und genau herauszufinden, wie sich der Stromverbrauch entwickelt, wie viel CO2 sie gerade ausstoßen und welche Geräte wann mit Sonnenenergie betrieben werden.

    Geschrieben von Redaktion am 11.05.2021

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