Wir testen die Kamera „LE232“ von Lupus

    Bei einer Bekannten wurde eingebrochen. Die Terrassentür war beschädigt, alles im Haus durcheinander und zwei Erbstücke waren verschwunden. Eine Erfahrung, die man niemandem wünscht. Wir haben die Außenkamera „LE 232” von Lupus getestet, die Einbrecher abschrecken soll.

    Bilder: Alexander Jaschke

    Der erste Eindruck beim Auspacken? Die Kamera ist gut verarbeitet. Ich finde im Paket nur ein Gerät, muss keine Einzelteile zusammensuchen oder Dinge zusammenschrauben. An der Halterung gibt es verschiedene Anschlüsse, unter anderem für Internet, Strom und eine optionale Alarmanlage. Ansonsten liegen in der Packung noch das Netzteil und Schrauben, um die Kamera an der Hauswand anzubringen. Ich verbinde die Kamera mit dem Strom und lade die App auf mein Smartphone. Über ein LAN-Kabel verbinde ich Kamera und Router. Mit Hilfe eines QR-Codes an der Seite des Gerätes lassen sich Kamera und Smartphone koppeln. Schon ist sie fertig eingerichtet.

    Immer im Blick
    Die Kamera kommt mit einem lichtempfindlichen Sensor und ist damit auch für die dunkleren Stunden gerüstet.


    Die App: erste Eindrücke

    Ich merke schnell: Die App ist für diejenigen gedacht, die sich mit digitaler Sicherheitstechnik gut auskennen. Manchmal stoße ich auf Abkürzungen, die ich als Anfänger nicht verstehe (beispielsweise IVS-Alarm). Was mir ebenfalls auffällt: Die Kamera kommt mit den schlechten Lichtverhältnissen neben meinem Router gut zurecht. Das deutet auf einen lichtstarken Sensor hin. Ich teste zuerst, wie die Kamera auf Bewegung reagiert. Ich lege einen Schalter in der App um und bekomme ab sofort eine Push-Benachrichtigung, wenn sich etwas rührt. Das teste ich direkt: Ich winke und mein Smartphone vibriert. Über die App kann ich außerdem einen Schnappschuss machen und direkt speichern.

    Massenhaft Möglichkeiten
    Über den Rechner können Nutzer die Kamera bis ins kleinste Detail auf ihr Sicherheitsbedürfnis anpassen.


    Wo ist Bruce Willis?

    Als nächstes möchte ich Bruce Willis finden. Der deutsche Synchronsprecher des Actionhelden soll mögliche Einbrecher mit Sprüchen wie aus dem Film „Stirb Langsam“ abschrecken. In der App entdecke ich keine passenden Einstellungsmöglichkeiten. Ich schaue im Benutzerhandbuch nach und finde heraus, dass ich mehr Einstellungen über den PC vornehmen kann. Dazu muss ich mir den „IP-Finder” des Unternehmens herunterladen, dann die Kamera auswählen und mich anmelden. Erstmal bin ich überfordert von der Vielfalt der Einstellmöglichkeiten. Jede Kleinigkeit kann ich anpassen. Unter Audioeinstellungen finde ich schließlich Bruce Willis. Jetzt will ich testen, wie die Kamera reagiert. Ich winke zehn Sekunden und siehe da, der Actionheld spricht: „Nur mal unter uns: Du weißt, dass du beobachtet wirst. Ja, dich mein ich.” Auf mich zumindest wirkt das tatsächlich abschreckend. Bei den Audioeinstellungen kann ich außerdem selbst Nachrichten aufnehmen und hinzufügen. Ganz so abschreckend wie Bruce Willis bin ich nicht, aber immerhin kann ich beispielsweise dem Paketboten mitteilen, wo er das Paket hinlegen soll.

    Augen zu
    Einzelne Bildbereiche kann ich mit schwarzen Rechtecken anonymisieren.


    Privatsphäre

    Eine weitere interessante Funktion finde ich unter den Videoeinstellungen. Dort kann ich kleine schwarze Rechtecke über das Bild legen und so beispielsweise das Nummernschild meines Autos schwärzen. Einen Reiter weiter findet sich die Funktion „interessanter Bereich”. Die erlaubt es mir, die Bildqualität an einer bestimmten Stelle auf „sehr gut” zu stellen und an einer anderen zu verschlechtern. Dadurch passt sich der Stream genau auf das zu überwachende Objekt an und die Datenmenge, die mein Smartphone verarbeiten muss, wird kleiner. Das hilft bei schlechtem Netz.

    Für Profis…
    …und solche, die es werden wollen,
    ist die Kamera ausgelegt.


    Fazit

    Wer die Kamera auspackt merkt, sofort die Qualität. Nirgends finde ich eine unsauber verarbeitete Kante, nicht ein wackeliges Plastikteil stimmt mich besorgt. Auch der lichtstarke Sensor und das scharfe, hochauflösende Bild zeugen von hoher Qualität. Ich hätte mir gewünscht, dass die App noch mehr auf Laien ausgerichtet wäre. Also auf Leute, die Wert auf Qualitätsware legen, aber nicht allzu viel Technikwissen mitbringen. Die einfach nur schnell checken wollen, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Als ich die Kamera eingestellt habe, musste ich mich lange mit dem Menü beschäftigen. Wer selbst gerne tief in die Verbindungs- und Einstellungsmöglichkeiten abtaucht und die Kamera bis ins Detail anpassen möchte, für den ist dieses Gerät ein Volltreffer. Die Überwachungskamera „LE 232” kostet 265 Euro.

    Geschrieben von Redaktion am 19.04.2022

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