Kompakt König der Lüfte

    Drohnen gibt es mittlerweile in sämtlichen Formen und Farben. Mit der Mavic Air 2 liefert DJI eine kompakte Hightech-Drohne, mit der aktuell wohl jeder Hobby- oder Kunstflieger liebäugelt. Wir haben sie getestet.

    Fotos: Francesco Ferro

    Sowohl Technikaffine als auch Reiselustige kommen mit der 2020 vorgestellten DJI Mavic Air 2 auf ihre Kosten. Ein Blick aufs Datenblatt verrät, dass die Drohne die Brücke zwischen Einsteiger- und Profigerät schlägt: Die Kamera ermöglicht 12 oder 48 Megapixel bei Fotos (8.000 x 6.000 Pixel) und 4K Videos bei maximal 60 fps, was für flüssige Videos sorgt. 2,7K (2.688 x 1.512 Pixel) und Full HD (1920 x 1080 Pixel) sind ebenfalls wählbar und können allesamt mit HDR aufnehmen. Der bewährte Gimbal stabilisiert das Bild tadellos. Der Bordcomputer schreibt Fotos im JPEG- oder DNG(RAW)-Format und Videos im MP4- oder MOV-Format. Drohnen-Profis können sich auf ein Feature freuen, das sie vorher aus der höherklassigen Mavic 2 kannten: die Hyperlapse-Funktion, die aus vier vordefinierten Einzelbildern ein großes Bild zusammenrechnet – ganz schön schlau! Windstille ist bei dieser Funktion dennoch von Vorteil. 

    Luftaufnahme der Drohne im Winter

    Gehobenes Mittelfeld

    Preislich liegt das Gerät irgendwo im gehobenen Mittelfeld, was es aber nicht daran hintert Oberklasse-Bilder zu schießen.

    Die Bedienung

    Wer die 570 Gramm schwere Drohne starten will, muss, ganz nach Gesetz, ein feuerfestes Kennzeichen anbringen. Unser Testgerät ist damit bereits ausgestattet. Nach einer kurzen Kalibrierung und der Aktualisierung sowohl unserer DJI-Fly-App, als auch der OcuSync-Software, geht es schon los. Als privater Nutzer einer DJI Mavic Mini der ersten Generation weiß ich intuitiv mit deren großem Bruder umzugehen. Besonders angenehm fällt die optisch und haptisch durchdachte Fernbedienung auf: Das zu verbindende Smartphone, das die Kamerawiedergabe der Drohne spiegelt, sitzt nun oberhalb der Steuerelemente – was in Zeiten immer größer und schwerer werdender Smartphones ein Segen ist – und verbindet sich mit dem bereits innenliegenden Kabel zur Datenübertragung. Das löst das Problem, ständig an mitzuführende Kabel zu denken – prima. Nicht zu übersehen ist der mittig platzierte Modi-Schalter, der bei Betätigung des Tripod-Modus die maximale Fluggeschwindigkeit stark reduziert, die Hindernissensoren jedoch aktiviert lässt – geeignet für Aufnahmen im Wald, wo schnelle Bewegungen zu Unfällen führen können. Der Sportmodus ist eher Fortgeschrittenen zu empfehlen, doch die Geschwindigkeit von gut 68 Stundenkilometern beeindruckt mich dennoch. Im Idealfall ist eine Reichweite von sechs Kilometern möglich.

    Drohnen am Boden

    Drohnenschwarm

    Ausstattungstechnisch hält die Mavric Mini der ersten Generation nicht mit. Anders als die Air 2 wiegt sie unter 250 Gramm, weshalb der kleine Führerschein nicht nötig ist. Registrierungspflicht gilt für beide.

    Smarte Assistenten

    Wer im Menü sucht, der wird fündig: Die intelligente Objektverfolgung, die nun auf „FocusTrack“ hört, setzt sich aus drei Submodi zusammen: ActiveTrack 3.0, Spotlight 2.0 und POI 3.0. Der erstgenannte Track-Modus umfasst eine intelligente Menschenerkennung mit optimiertem Algorithmus. Der Spotlight-Modus lässt Pilot:innen ein ausgewähltes Objekt fixieren, ohne dass die Justierbarkeit der Drohne dabei zu kurz kommt. Das eignet sich besonders für actionreiche Aufnahmen. Zu guter Letzt lässt POI 3.0 es nun zu, dass das im Kreis umflogene Objekt sich nun bewegen darf, ohne dass es zu Störungen kommt. 

    Fazit

    Das Drohnenfliegen hat das Fotografieren und Filmen in die nächste Ebene befördert und DJI weiß mit der Mavic Air 2, wie man das Beste aus allem kompakt in einem Produkt zusammenfasst. Mit Preisen ab ca. 800 Euro erhalten Käufer eine Allrounder-Drohne, die schon eher im gehobenen Mittelfeld angesiedelt ist.

    Geschrieben von Francesco Ferro am 20.04.2021

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