Smart Home in der Küche

    Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das eigene Zuhause intelligenter zu gestalten. Ein Bereich wird oft vernachlässigt: die Küche. Dort hat man lieber das altbewährte. Denn wer braucht schon smarte Töpfe? Doch jetzt ist es an der Zeit, die Küche smart aufzupimpen.

    Aufmacherbild: Miele

    Smarte Küchen lassen sich über ein Tablet oder Smartphone steuern. Das bringt besonders Morgenmuffel einen großen Vorteil: Statt sich aus dem Bett zu quälen und schlaftrunken zur Kaffeemaschine zu watscheln, bestellen sie noch im Bett Ihre Lieblingskaffeespezialität, die der Vollautomat eigenständig zubereitet. Die schlechte Nachricht: Wasser und Kaffeebohnen müssen Sie immer noch selbst einfüllen. Das schaffen die intelligenten Geräte noch nicht. Aber das lässt sich am Abend zuvor vorbereiten. Doch nicht nur der erste Kaffee am Morgen wird so zum Klacks: auch Kühlschrank, Backofen, Kochfeld und Geschirrspüler können Sie ins smarte Konzept einbinden. Was bringt das? Ein intelligenter Backofen kann per App den Auflauf im Backofen auf Temperatur bringen, während Sie auf dem Rückweg vom Büro wieder im Feierabend-Verkehr stecken – ein Klick auf der Smartphone-App genügt.

    Bosch Smarter Garten

    Erntezeit
    Mit dem „SmartGrow Life“ wachsen im Haus oder in der Wohnung eigene Kräuter und Salate. Vom Keimen bis zur Erntereife erledigt das Indoor-Gardening-System alles von allein, indem es mit seinem automatischen Beleuchtungs- und Bewässerungssystem stets perfekte Bedingungen für das Pflanzenwachstum schafft. Preis: 170 Euro. Bosch Smart Home


    Cool it down

    Auch das Einkaufen kann vereinfacht werden. Dafür werfen Sie vor dem Einkauf einen virtuellen Blick in den intelligenten Kühlschrank. Das geht direkt vom Supermarkt aus. Die im Gerät installierte Kamera sendet Ihnen ein Bild und zeigt Ihnen, ob das Gemüsefach noch einen schnellen Salat hergibt und ob zum Entspannen vor dem Kamin ein Weißwein in den Einkaufskorb muss. Zuhause eingetroffen, kommt alles in das richtige Kühlschrankfach oder in die Spezialschublade. Sind Sie sich nicht sicher, wo Obst, Gemüse, Salate, Kräuter, Meeresfrüchte, Fisch-, Fleisch- und Milchprodukte gelagert werden? Fragen Sie einfach die App oder den Smart Speaker. Zudem können smarte Kühlschränke als Kommandozentrale für das ganze Haus fungieren. Über das Kühlschrankdisplay lassen sich sämtliche im Smart-Home-System eingebundenen Geräte einsehen und steuern. Darüber hinaus können Filme gezeigt, Kalender synchronisiert und Nachrichten übermittelt werden. Besonders praktisch ist: Der Kühlschrank weiß, wer wann zu Hause ist. Auf Basis der vorhandenen Lebensmittel macht er sogar Menüvorschläge inklusive Rezepten, die zu den Essgewohnheiten und Vorlieben der anwesenden Bewohner passen. Diese müssen Sie dafür vorher für Ihre Familie natürlich einprogrammieren.

    Alarm am Herd
    Der Herdwächter wird an der Wand oder am
    Dunstabzug befestigt. Er überwacht die
    Herdtemperatur und misst den Stromverbrauch des Herdes. Im Fall der Fälle gibt er einen Voralarm ab – wird dieser nicht innerhalb von15 Sekunden ausgeschaltet, unterbricht er die Stromzufuhr zum Herd. Ab 407 Euro. Hager


    Backe, backe smart

    Sobald Sie ein Rezept ausgewählt haben, kann der intelligente Backofen auf Wunsch alle Voreinstellungen wie Betriebsart, Temperatur und Programmdauer selbst tätigen. Gehört eine Kamera zur Ausstattung, lässt sich vom Wohn- oder Home-Office-Bereich aus in Echtzeit überwachen, wie es um das Brat- und Gargut bestellt ist. Ist noch alles im grünen Bereich? Sollte die Hitze heruntergedreht werden? So brauchen Sie nicht alle fünf Minuten aufstehen und zum Backofen rennen. Den Backfortschritt von Braten oder Kuchen überwachen Sie einfach auf dem Smartphone-Bildschirm. Wo gekocht und gebacken wird, entstehen Abfälle, beispielsweise Schnittabfälle von Obst und Gemüse. Wir kennen es alle, dass unsere Hände schmutzig sind und wir zum Beispiel Mehl und Teig an den Händen kleben haben. Da wäre es praktisch, berührungslos an das Abfalltrennsystem im Spülenunterschrank zu kommen, ohne die Möbel dabei zu beschmutzen. Ein Sprachbefehl macht’s möglich: Schon öffnet sich der Unterschrank, die Lebensmittelabfälle sind schnell entsorgt und die Möbeloberfläche bleibt sauber. Mit der Sprachsteuerung können Sie zudem einfach Ihre Lieblingsplaylist zum Kochen starten. Mit Musik oder einem spannenden Podcast macht alles noch mehr Spaß.

    Oberfläche mit Tiefgang
    Der „Touch Surface“ kann in Küchenoberflächen aus Stein, Holz, Keramik oder Glas integriert werden und macht sie smart. Loxone


    Spülen ade

    Auch die Spülmaschine kann smart vernetzt werden. Sie erinnert ans Ausräumen. Was bringt es, wenn das Gerät smart ist, wenn ich trotzdem selbst ausräumen muss? Die Maschine lebt länger. Bei Spülmaschinen gerät oft die Pflege in Vergessenheit. Oder erinnern Sie sich an die letzte Reinigung? Eine App benachrichtigt den Benutzer über alle erforderlichen Wartungs- und Reinigungsschritte. Sobald Salz oder Klarspüler nachgefüllt werden müssen, erscheint ein entsprechender Hinweis auf dem Smartphone. In vielen Apps finden Sie zudem einfache Schritt-für-Schritt-Video-Anleitungen, wie die gründliche Maschinenpflege durchzuführen ist. Manche Anbieter verbinden die App auch direkt mit ihrem Webshop, sodass Produkte wie Hygienereiniger, Entkalker und Entfetter mit wenigen Klicks nachbestellt werden können. Manche Geräte bestellen sogar automatisch nach. Achtung: Das kann teuer werden.


    Kochen leicht gemacht

    Die Smart Kitchen soll Ihnen nicht nur aus der Ferne nützen, sondern auch, wenn Sie vor dem Herd stehen und kochen möchten. Dabei unterstützten smarte Features: Auszüge öffnen Sie durch einen Fingertipp auf einen Sensor, den Induktionsherd mit Tischabzug steuern Sie über ein bedienfreundliches Touchpanel und Backofen sowie Dampfgarer helfen Ihnen mit speziellen Programmen, die zahllose Gerichte auf den Punkt garen. So kocht es sich von (fast) allein. Mit einer Smart Kitchen mit höhenverstellbarem Herd, Arbeitsplatte und Küchenschränken sind auch krumme Rücken passé. Denn die Küche passt sich ihrem jeweiligen Benutzer an und sorgt für angenehmes Arbeiten. Liftsysteme, die in Wandschränke integriert sind, fahren die beweglichen Stauraumregale per App gesteuert gleichmäßig aus den Hängeschränken heraus. Das verspricht den Nutzern mehr Komfort, da alles in Greifnähe ist.


    Smart in allen Bereichen

    Noch mehr Freude am Kochen machen Hightech-Küchengeräte wie Vakuumgarer, Bluetooth-Waage und Temperaturfühler. Sie sorgen dafür, dass zahlreiche Gerichte auf den Punkt gekocht werden. Mittlerweile gibt es sogar smarte Wasseraufbereiter, die Leitungswasser filtern, mineralisieren und nach Geschmack mit Kohlensäure versetzen. Verbunden mit einer App bieten sie zudem Einsicht in den eigenen Wasserkonsum und bestellen auf Wunsch automatisch neue Ersatzprodukte wie CO2-Zylinder nach.

    Licht-Steuerung deluxe
    Die „Nanoleaf“-Shapes sind Licht und smarte Fernbedienung in einem. Drücken Sie auf die Licht-Panels, können Sie den vernetzten Wasserkocher oder die Kaffeemaschine anschalten. Preis: ab 100 Euro. Nanoleaf


    Es werde Licht

    Die Küche ist außerdem ein Bereich, der verschiedene Lichtstimmungen wiedergeben muss. Zum einen braucht es zum Kochen besonders helles Licht. Zum anderen soll die Küche abends eher ein gemütliches Ambiente versprühen, das zu einem abendlichen Wein einlädt. Intelligente Beleuchtungskonzepte sorgen für beste Lichtverhältnisse, auch auf der Arbeitsfläche. Dank integrierter „Tunable White Technologie“ wird ein natürlicher Lichtverlauf über den Tag hinweg nachgebildet oder sorgt mit einem angepassten neutralen Farbton für maximale Sicht beim Kochen. Am Abend lässt sich die Dunstabzugshaube für eine stimmungsvolle Beleuchtung in Lichtszenarien einbinden. Ein weiterer Vorteil, wenn das Licht intelligent ist? Ein Smart-Kitchen-System ermöglicht es Ihnen, die gesamte Beleuchtung im Stand-by-Modus per Touchpoint am Abend auszuschalten.


    Strom sparen

    Besonders in der Küche finden sich viele Stromfresser, die durch den ständigen Standby-Modus eine hohe Rechnung verursachen. In einem Smart Home haben Sie über die Steuerdevices von überall die Möglichkeit, die Module der Haussteuerung zu schalten und zu skalieren. Das hilft beim Energie sparen. Denn Sie können stets überwachen, wo Stromverbraucher aktiv sind – und sie gegebenenfalls abstellen. Manche Geräte lassen sich mittlerweile sogar in ein vielseitiges smartes Netzwerk einbinden und starten automatisch mit selbsterzeugtem Strom aus der Photovoltaik-Anlage. Das funktioniert so: Sie beladen morgens Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler und geben eine Zeit vor, bis wann die Wäsche fertig sein muss. Ein Miniserver koordiniert den Start der Geräte und anderer Stromverbraucher in Abhängigkeit vom Energieüberschuss der Photovoltaik-Anlage.


    Safety first

    Auch die Sicherheit ist ein wichtiger Faktor in der Küche. Ein Feature ist für ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigungen besonders hilfreich: Sie können den Küchenfußboden mit Sensoren versehen, die eine Sturzwarnung auslösen, sobald jemand in der Küche zu Fall kommt. Auch die Überwachung via Kamera sowie Notfallknöpfe machen es möglich, auch im hohen Alter in den eigenen vier Wänden selbst zu kochen, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Zudem gibt es smarte Helfer, die warnen, wenn ein Herd zu lange unbeaufsichtigt ist. Um vor unerwarteten Kurzschlüssen oder Kabelbränden geschützt zu sein, können digitale Rauchmelder in das System eingebunden werden. Kommt es zur Rauchentwicklung – was in der Küche durchaus vorkommen kann – werden Sie über Ihr mobiles Endgerät gewarnt, egal wo Sie sind. Gekoppelt mit Innensirenen können sich alle im Haus rechtzeitig in Sicherheit bringen. Und was machen Menschen, die schlecht hören? Für Sie werden die Raumbeleuchtung oder eine grell blinkende Licht-Sirene mit dem Rauchmelder verbunden. Außerdem ist eine optische Überwachung möglich. Für Sicherheit sorgen zudem Wassermelder Diese können Sie vor der Spülmaschine platzieren. Sie schlagen bei Wasserlecks Alarm und benachrichtigen Sie rechtzeitig per App, wenn Feuchtigkeit austritt. So können Sie rechtzeitig handeln und teure Schäden vermeiden. Wer smarte Zwischenstecker ins System einbindet, kann einstellen, dass das System bei einem erkannten Wasserschaden am Zwischenstecker angeschlossene Geräte automatisch abschaltet.


    Waschmaschine

    Zur Küche gehört im weiteren Sinne auch Waschmaschinen. Hier unterstützen smarte Waschmaschinen und Trockner mit cleveren Funktionen: So sendet die Waschmaschine alle wichtigen Einstellungen des letzten Waschgangs an ihr Pendant – einen smarten Wäschetrockner – der daraufhin das optimal passende Programm wählt und seine Besitzer per Push-Nachricht informiert, wenn die Wäsche fertig ist.

    Geschrieben von Redaktion am 21.04.2022

    Küche Smart Home Spülmaschine Komfort

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