Smarter Einbruchschutz – So bewachen Geräte Ihr Zuhause

    Smarte Alarmanlagen, Sensoren, Schlösser und Überwachungskameras helfen, Haus und Garage vor
    Einbrechern zu schützen. Wir verraten, wie die intelligenten Geräte Ihr Zuhause sicherer machen.

    Smarte Gadgets sind weit mehr als nur eine technische Spielerei. Das wird besonders im Hinblick auf die Sicherheit deutlich. Denn hier können sie als Einbruchschutz dienen. Bevor Sie sich auf die smarte Technik stürzen: Beim Einbruchschutz muss die mechanische Absicherung garantiert sein. Deshalb ein kurzes Wort dazu: Von außen leicht erreichbare Fenster und Türen sollten mindestens die Widerstandsklasse RC2 aufweisen. So ist gewährleistet, dass sie drei Minuten lang Widerstand gegen einfache Werkzeuge wie Schraubenzieher, Zange und Keil leisten.

    Die Bausteine: Sensoren

    Ein smarter Einbruchschutz ist Teamwork. Sensoren und Gadgets arbeiten zusammen. Zum einen gibt es Sensoren, die an Türen und Fenstern angebracht werden und erkennen, wenn diese geöffnet sind. Manche bemerken sogar, wenn am Fenster gerüttelt wird. Ein weiterer wichtiger Sensor beim Einbruchschutz ist der Bewegungsmelder. Er registriert, wenn sich jemand heranschleicht. Geräte wie eine Sirene oder Überwachungskameras ergänzen das Team. Der Chef der Bande ist die smarte Zentrale, die alle Geräte miteinander verbindet. Ein Beispiel: Die Langfinger wollen über Ihr Fenster einsteigen. Der Fenstersensor meldet der Zentrale eine Bewegung. Diese schaltet daraufhin die Beleuchtung des Hauses ein, startet mit der Aufzeichnung der Kameras und aktiviert die Alarmsirene. Das schlägt die Eindringlinge in die Flucht. Die Bewohnerinnen und Bewohner bekommen zudem eine Push-Benachrichtigung auf das Smartphone gesendet, können über die Kameras die Eindringlinge beobachten und notfalls die Polizei rufen.

    Lupus Sicherheit

    Immer aktuell
    In der Alarmanlage ist eine Sirene integriert. Werden Türsensor und Bewegungsmelder daran gekoppelt, ist der Basis-Schutz perfekt. Lupus


    Anwesenheit vortäuschen

    Die Rollläden sind seit Tagen unten, kein Licht wird am Abend eingeschalten. Klarer Fall: Die Familie befindet sich im Urlaub. Ein gefundenes Fressen für Langfinger. Die smarte Technik kann helfen, dass ein leeres Haus bewohnt aussieht. Sind Beleuchtung und Rollläden in die Haustechnik eingebunden, lässt sich programmieren, dass sie sich eigenständig öffnen und schließen. Selbst Musikanlage oder Fernseher lassen sich integrieren und machen das Täuschungsmanöver noch glaubhafter. Der Vorteil zu einer „normalen“ Zeitschaltuhr: Aufmerksamen Einbrechern fällt auf, wenn die Szenen sich jeden Tag sekundengenau wiederholen. Mit einem smarten System variieren die Uhrzeiten und die Reihenfolge – etwa, wann sich welches Licht einschaltet.

    Alarmanlagen

    In vielen Fällen ist der Übergang von einer Smart-Home-Zentrale zur Alarmanlage fließend. Es gibt Geräte, die explizit als Alarmanlage angeboten werden, die sogar automatisch Rettungskräfte alarmiert und bei denen eine Innensirene fest im Korpus verbaut ist. Daran lassen sich weitere smarte Komponenten koppeln und somit steuert die Alarmanlage auch Elemente wie Thermostate oder Lichter. Die Polizei empfiehlt, dass die Anlage zertifiziert ist und Komponenten wie Heizungs- oder Lichtsteuerung keine Steuerbefehle (z.B. Scharf- und Unscharfschaltung) an die Alarmanlage senden können. Eine „reguläre“ Smart-Home-Zentrale kann über dazu gekaufte Sirenen, Kameras und Bewegungssensoren zur Alarmanlage erweitert werden.

    Nuki Türöffner

    Schlüssel gestohlen?
    Wer eine smarte Tür hat, braucht nicht den Schließzylinder auszutauschen, sondern löscht einfach die Zugangsberechtigung per App. Die beiden Hersteller haben kooperiert und bieten eine Komplettlösung. Nuki/Siegenia


    Ich bin doch da!

    Das praktische an einem smarten System: Jede Situation kann individuell programmiert werden. Ist der Rollladen ins Smart-Home-System eingebunden, kann die Programmierung lauten: „Fahre die Rollläden herunter, sobald du eine Bewegung am Fenster bemerkst.“ So können die Langfinger nicht mehr über das Fenster einsteigen, da ihnen eine weitere Barriere in den Weg gestellt wird. Doch was, wenn es brennt? Es wäre fatal, wenn die Rollläden sich schließen, falls die Bewohner die Fenster öffnen, um den Flammen zu entfliehen. Hier lässt sich programmieren: „Wenn der Rauchmelder anspringt, öffne alle Rollläden und knipse alle Lichter an.“ So ist der Fluchtweg gut sichtbar und vor allem offen. Sie können zudem programmieren: „Sobald ich das Haus verlasse, stelle die Alarmanlage scharf“. Dann bekommen Sie nicht jedes Mal eine Push-Benachrichtigung, wenn Sie daheim an dem Bewegungssensor vorbeilaufen. Zur Schlafenszeit können Sie, ganz bequem vom Bett aus, die Alarmanlage per App wieder „scharf“ stellen.


    Abschreckung

    Eindringline vermeiden Konfrontation und wollen unbemerkt bleiben. So kann es als Abschreckung ausreichen, wenn sich das Licht im Garten dank Bewegungssensor automatisch einschaltet. Ebenso wirkt abschreckend, wenn eine Überwachungskamera an der Fassade, von außen gut sichtbar, angebracht ist. Viele Diebstähle sind Gelegenheits-Verbrechen. Erblicken die Eindringlinge eine Kamera, überlegen sie es sich zweimal, ob sie in ein Haus einsteigen wollen, das den Einbruch filmt und eine längere „Arbeitszeit“ bedeutet. Kameras gibt es für den Außen- und den Innenbereich. Sie werden direkt mit der Elektrik verkabelt. Es gibt zudem Geräte, die per Funk funktionieren und die an beliebiger Stelle aufgestellt werden können. Bei manchen Kameras ist es auch möglich, per eingebautem Lautsprecher mit dem Langfinger zu kommunizieren. Lassen sich die Eindringlinge davon immer noch nicht abschrecken, können Sie den Einbruch filmen und die Aufnahme speichern. Das kann helfen, die Verbrecher zur Strecke zu bringen. Es gibt Modelle, die mit Hilfe einer kleinen Solarzelle und einer SIM-Karte unabhängig von Stromnetz und WLAN funktionieren. Hochwertige Kameras können hochauflösende Aufnahmen in 4K Qualität erstellen und punkten mit integrierter Gesichtserkennung. Die meisten smarten Überwachungskameras bieten zumindest HD-Auflösung, einen Nachtsichtmodus und Scheinwerfer.

    Somfy

    Zugangslösung
    Ist die Tür auch wirklich zu? Bei smarten Zugangslösungen überprüfen Sie das direkt auf dem Smartphone und geben Langfingern keine Chance. Somfy


    Schließsysteme

    Was ist, wenn der Haustürschlüssel gestohlen oder verloren wird? Dann müssen Sie ein neues Schloss einbauen lassen, um zu verhindern, dass jemand Fremdes in die Wohnung einsteigt. Eine smarte Lösung können intelligente Schließsysteme sein. Diese lassen sich per App, Transponder, Pin-Code oder Fingerprint öffnen. Ein Transponder kann zwar auch gestohlen werden. Aber: Geschieht dies, braucht man diesem nur die Berechtigung entziehen. Zudem wird ein digitales Schloss in Verbindung mit einem Smart-Home-System richtig komfortabel. Dann können Sie, wenn zum Beispiel Ihr Kind ohne Schlüssel vor der Tür steht, mit ihm oder ihr über die Türkommunikation sprechen und die Tür von Ihrem Büroschreibtisch schnell und unkompliziert öffnen. Das gleiche funktioniert mit Handwerkern. Ihrer Putzkraft können Sie in einem Zeitfenster mit einem Code den freien Zugang zu Ihren vier Wänden gewähren. Können sich Einbrecher nicht einfach einhacken? Diese Sorge ist in der Regel unbegründet, da die bekannten Hersteller die Datenübertragung verschlüsseln.


    Schlupfloch Garagen

    Denken Sie auch an Ihre Garagen. Viele machen es Eindringlingen leicht. Sie probieren darüber, ins Haus zu kommen, da deren Tore und Eingänge oft schlecht gesichert sind. Ist die Garage mit Außenkameras und Bewegungsmeldern ausgestattet, reagiert die Kamera, sobald das Garagentor aufgeht. Die Zentrale erkennt außerdem ihr Handy in der Nähe und schlägt Alarm, wenn nicht Sie selbst das Tor öffnen. Zudem können Sie sich von unterwegs aus per App versichern, dass das Garagentor geschlossen ist. Übrigens: Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt Sie mit bis zu 1.600 Euro im Programm 455-E, wenn Sie Ihren Einbruchschutz aufrüsten. Zu den geförderten Maßnahmen zählen Smart-Home-Anwendungen mit Einbruchmeldefunktion, Einbruch- und Überfallmeldeanlagen, einbruchhemmende Haustüren oder Garagentore.

    Geschrieben von Monika Läufle am 15.02.2022

    Kameras Schutz Smart Home Allgemein Sicherheit

  • Auch interessant