Fleisige Helfer – Das können Mähroboter

    Rasenmähen ist für viele Deutsche die Trendsportart im Eigenheim. Doch die Graspflege ist aufwendig und anstrengend. Wer sich die Arbeit sparen und trotzdem mit perfektem Rasen beeindrucken will, überlässt die Arbeit einem Mähroboter.

    Titelbild: Stihl

    D er Himmel strahlt blau, die Sonne scheint und die Zahl auf dem Thermometer klettert nach oben. Die ersten warmen Tage im Jahr locken nach draußen und eignen sich perfekt für einen langen Spaziergang, einen Kuchen im Café oder eine Radtour – blöd nur, wenn der halbe Samstag mit Rasenmähen drauf geht. Glücklich ist, wer an diesen Tagen nur den Mähroboter aus dem Winterschlaf holen muss. Doch auch hier sollten Sie einige Dinge beachten: Im Frühjahr beginnt Gras etwa ab einer Temperatur von sechs Grad Celsius mit dem Wachstum. Wann Sie das erste Mal mähen sollten, sagt Ihnen die Ein-Drittel-Regel: Rasen sollte grundsätzlich nur um ein Drittel seiner Länge gekürzt werden. Wird mehr abgeschnitten, schadet das dem Wachstum und er kann bei Trockenheit schneller verbrennen. Überprüfen Sie vor der ersten Fahrt Ihres Mähroboters, ob die Einstellungen noch stimmen, es möglicherweise App-Updates gibt und gegebenenfalls, ob das Begrenzungskabel noch optimal verlegt ist.

    Perfekt gepflegt
    Gerade stark beanspruchte Rasenflächen sollten regelmäßig gemäht werden, damit der Grasteppich vital bleibt. Durch den regelmäßigen Schnitt bleibt der Rasen stets optimal in Form. „Robolinho 1200 W“, Preis: 1.569,90 Euro. AL-KO


    Virtueller Gartenzaun

    Mit einem Kabel, das Sie über Heringe im Boden befestigen, definieren Sie den Mähbereich. Das Kabel ist im Normalfall im Lieferumfang eines Mähroboters inbegriffen und wird stromführend optimalerweise ein paar Zentimeter unter der Erde verlegt. Dabei hilft eine Kabelverlegemaschine, die man auch leihen kann. Das unterirdische Verlegen dauert zwar länger, ergibt jedoch langfristig mehr Sinn, da das Kabel besser geschützt ist und Sie bei zukünftigen Gartenarbeiten nicht behindert. Damit das Kabel an den Strom angeschlossen ist, wird es mit der Ladestation des Mähroboters verbunden. Die Stromversorgung aktiviert das magnetische Feld des Begrenzungskabels. Per Induktion erkennt der Mähroboter den Draht und wechselt die Richtung, anstatt den Begrenzungsdraht zu überfahren. Zudem hilft das Kabel dem Roboter, den Weg zur Ladestation zu finden, sobald der Akku schwach wird. Mit dieser Leitlinie können Sie auch größere Hindernisse, wie Sträucher, Teiche oder Bäume aussparen. Steht ein Trampolin mitten im Garten, gibt es Möglichkeiten, separate No-Go-Bereiche anzulegen. Zum Beispiel mit Magneten. So muss nicht der Begrenzungsdraht einmal durch den Garten gezogen werden. Achten Sie beim Verlegen des Kabels außerdem darauf, dass Sie genug Platz zu Mauern lassen, damit das Gehäuse des Mähroboters nicht beschädigt wird.

    Neue Technologie
    Der „Automower“ kommuniziert per Satellit, um Ihren Mähbereich virtuell zu definieren. Durch diese Technik wird auf ein Begrenzungskabel verzichtet. Preis: ab 1.599 Euro. Husqvarna


    Grenzenlos

    Wem das Verlegen des Begrenzungsdrahtes zu aufwendig ist – und wer bereit ist etwas mehr auszugeben – kann auf einen Mähroboter mit Sensor-Navigation zurückgreifen. Zwar sind auch herkömmliche Mähroboter mit Sensoren ausgestattet, allerdings dienen diese meist nur dazu, größere Hindernisse zu erkennen. Mähroboter, die sich per Sensoren durch den Garten navigieren, erkennen, ob sie sich gerade auf der Rasenfläche befinden, ob diese bereits gemäht wurde oder noch nicht. Relativ neu sind Mähroboter die sich über GPS-Signal orientieren. Dabei erstellt der Roboter eine Karte von der Gartenfläche und optimiert die Fahrtroute bei jedem Einsatz. Dadurch wird der Roboter schneller und spart zudem Energie. Empfohlen werden Mähroboter ohne Begrenzungsdraht jedoch vor allem für Hausherren mit einfachen Rasenflächen, da es den Sensoren häufig schwerfällt, Blumenbeete von Rasenflächen zu unterscheiden.


    Fahrplan

    Ob mit oder ohne Begrenzungsdraht – es gibt verschiedene Arten, wie der Mähroboter arbeitet. Die simpelste Art ist das Zufallsprinzip. Dabei fährt der Roboter willkürlich durch den Garten, bis der Rasen fertig gemäht ist. Was im ersten Moment ineffizient klingt, hat seine Vorteile: Durch die „Querbeetfahrten“ entsteht ein ausgewogenes Schnittbild und Reifenrillen werden vermieden. Ein weiteres System ist der Gartenscan. Dabei kartografiert der Mähroboter den kompletten Garten und erstellt eine virtuelle Karte des Einsatzgebietes. Darin sind die Grenzen der Mähfläche sowie die Positionen von Hindernissen markiert. Einige Hersteller ermöglichen es zudem, die Karte in verschiedene Zonen einzuteilen. Ein weiterer Vorteil des Gartenscans ist die effiziente Nutzung der Mähzeiten. Dank der Karte kann der Roboter von jedem Punkt im Garten den direkten Weg zur Dockingstation berechnen und weiß, wann er losfahren muss. Wann und wie oft der Rasenmäher startet, hängt von der Programmierung ab. Die meisten Roboter lassen sich inzwischen über eine App smart steuern. Dort können Sie Ihren kleinen Helfer entweder manuell losschicken, einen Zeitplan erstellen oder den Roboter in Ihr Smart-Home-System einbinden. So können Sie zum Beispiel die smarte Bewässerung mit dem Mähroboter koppeln.


    Auf Nummer sicher

    Ein Zeitplan hilft dabei, Gefahren durch den Mähroboter vorzubeugen. Schicken Sie ihn nur dann los, wenn keine Kinder oder Haustiere im Garten unterwegs sind. Stiftung Warentest warnt davor, dass viele Roboter immer noch Probleme bei der Sicherheit haben. So erkannten viele Roboter im Test die Kinderarm-Attrappe nicht rechtzeitig und schnitten sie an. Lassen Sie Kleinkinder daher nie unbeaufsichtigt in den Garten, wenn der Mähroboter läuft. Achten Sie auch auf frei laufende Tiere wie Igel, die meist in der Dämmerung aktiv sind. Damit Sie sich selbst nicht verletzen, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Roboter mit einem Hebesensor ausgestattet ist, der die scharfen Klingen einfährt, sobald Sie das Gerät anheben. Das dient auch dem Diebstahlschutz. Werden die Messer nach dem Anheben eingezogen, muss vor dem nächsten Mähen ein Pin eingegeben werden. Wird dieser falsch eingegeben, erklingt ein Warnsignal. Auch die GPS-Ortung, die manche Hersteller anbieten, trägt zum Diebstahlschutz beitragen.

    Von unterwegs
    Die „Loopo“-Mähroboter gibt es auch als „Connect“-Variante. Dabei ermöglicht ein eingebautes GSM/GPS-Modul, die Roboter weitestgehend ortsunabhängig zu kontrollieren. UVP: ab 1.000 Euro. Wolf-Garten

    Qual der Wahl


    Welcher Roboter ist denn nun der Richtige für Sie? Das kommt zuallererst auf die Größe Ihrer Rasenfläche an. Die Quadratmeter-Angabe der Hersteller steht für die größtmögliche Fläche, die der Roboter unter perfekten Bedingungen mähen kann. Da nahezu kein Garten diese Voraussetzung erfüllt, sollten Sie hier unbedingt einen Puffer einplanen. Weitere Faktoren sind Anforderungen wie Steigungen oder Anzahl der Hindernisse, die der Mäher bewältigen muss. Auch auf die Lautstärke Ihres Rasenmähers sollten Sie achten. Vor allem, wenn Sie in dicht bebauten Gegenden leben, wollen Sie mit Ihrem Roboter schließlich keinen Nachbarschaftsstreit auslösen. Zuletzt kommt es darauf an, wie viel Sie bereit sind zu zahlen: Überlegen Sie sich, ob es wichtig ist, dass Ihr Mähroboter auch im Regen mäht oder reicht es Ihnen, wenn der Regensensor rechtzeitig anschlägt und der Roboter während der Zeit des Niederschlags in seine geschützte Ladestation fährt? Das gleiche gilt für den Frostschutz. Können Sie den Roboter über den Winter im Keller verstauen oder muss das Gerät ganzjährig im Garten stehen können?


    Rasenpflege

    Neben der Zeit des Mähvorgangs, erspart der Roboter Ihnen auch das Kompostieren oder Entsorgen des Grases. Durch das Mulch-Prinzip wird der Grünschnitt nicht in einem Fangkorb gesammelt, sondern als natürlicher Dünger auf dem Rasen verteilt. Das sorgt dafür, dass sich Moos zurückbildet und der Rasen gesünder wirkt. Die Rasenqualität steigt und das Gras wächst dichter nach. Ihren freien Samstag können Sie also ohne schlechtes Gewissen für ­einen langen Spaziergang, einen ­Kuchen im Café oder eine Radtour ­nutzen.

    Geschrieben von Redaktion am 05.05.2022

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