Smarten Sonnenschutz einfach nachrüsten
Wir testen den nachrüstbaren Rollladen-Antrieb „BoxCTRL“ von Becker-Antriebe. Praktisch: Gesteuert wird er über die FritzBox! von AVM, die viele zuhause haben.
Fotos: Monika Läufle
Etwas handwerkliches Geschick braucht es, um den Antrieb einzubauen. Weil es keine Schande ist, das Einbauen den Profis zu überlassen, überspringe ich diesen Teil und starte den Test an anderer Stelle. Ich will „nur“ die smarte Steuerung prüfen. Denn deren Grundprinzip hört sich wirklich praktisch an: Wer eine Fritzbox zuhause hat, braucht keine zusätzliche Smart-Home-Zentrale. Und so muss ich zum Programmieren nur das Menü der Fritzbox auf meinem Rechner öffnen. Unter dem Punkt „Smart Home“ ist die Einrichtung intuitiv und geht denkbar einfach. Strom anschalten, und die Fritzbox erkennt den Antrieb eigenständig. Mit einem lauten „Knack“ zeigt er mir an, dass er einsatzbereit ist. Ein zweites und drittes „Knack“ gibt es, als ich die Endlagen einstelle – auch die erkennt der Rollladen größtenteils alleine.
Spontane Fahrten
Der Funktaster lässt sich unkompliziert mit dem Rollladen verbinden.
Stift und Radierer
Wer sich einfacher tut, kann in der Wochentabelle einzeichnen, wann der Rollladen offen und geschlossen sein soll.
Mit der Sonne aufstehen
Jetzt kann ich mich an die Automation machen. Ich will, dass der Rollladen jeden Tag um sechs Uhr hochfährt. Im Menü kann ich einstellen, ob er das jeden Tag oder nur wochentags machen soll. In einem Kalender kann ich alternativ konkrete Daten aussuchen. Das würde sich bei Schichtdienst anbieten. Da die Sonne im Winter später aufgeht als im Sommer, gefällt mir besonders die astronomische Option. Wenn ich Breiten- und Längengrad eingebe, können sich die Rollläden bei Sonnenuntergang schließen. Oder einige Zeit davor oder danach. Ich stelle ein, dass Sie eine Stunde nach Sonnenuntergang zugehen sollen. Dann will ich programmieren, dass sich die Antriebe bei Sonnenaufgang öffnen. Doch hoppla, einen „öffnen“-Button suche ich vergeblich. Ich habe nur die Option, sie schließen zu lassen, was morgens wenig Sinn mach. An der Stelle ist das Menü noch nicht ganz ausgereift. Auf Nachfrage gibt der Hersteller an, dass an Details wie diesen gearbeitet wird. Bis dahin improvisiere ich und gebe eben die Dauer an, wie lange der Rollladen nach Sonnenuntergang geschlossen werden soll. Eine Automation ist schön und recht. Spontan will ich trotzdem bleiben. Damit ich nicht auf App oder Rechner angewiesen bin, verbinde ich den Rollladen mit Funktastern. Beim Funktaster „Fritz!Dect 400“ (Preis: 24 Euro) stelle ich ein: Klicke ich einmal, schließt sich der Rollladen, halte ich gedrückt, hält er in der Bewegung inne. Bei Doppelkick öffnet er sich. Mehr Möglichkeiten habe ich beim Vierfach-Taster „Fritz!Dect 440“ (Preis: 59 Euro). Damit kann ich mehrere Geräte separat bedienen und könnte neben dem Rollladen auch smarte Lampen oder Thermostate steuern. Beide Taster funktionieren mit Batterien und können mit beiliegenden Klebestreifen flexibel an die Wand geklebt werden.
Fazit
Das Einrichten geht schnell. In weiten Teilen trifft das auch auf die Automation zu. An manchen Stellen könnte sie jedoch noch komfortabler sein. Zum Beispiel ist (noch) keine Gruppenbildung möglich. Das macht das Einrichten mehrerer Rollläden zur Fleißaufgabe. Doch das nehme ich gerne in Kauf, da ich dafür kein eigenes Smart-Home-System anschaffen muss und trotzdem die wichtigsten Funktionen habe. Ein Antrieb kostet ab 279 Euro.
Geschrieben von Monika Läufle am 25.05.2021
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