Schönes Klima im Smart-Home

    Titelbild: Siegenia

    Die richtige Temperatur und gute Luft – das ­Raumklima trägt ­entscheidend dazu bei, ob Sie einen Raum ­direkt nach dem ­Betreten wieder ver­lassen wollen, oder sich gerne dort ­aufhalten. Ein Smart-Home-­System kann helfen. Es ist gar nicht so einfach, das Raumklima analog zu steuern. Ist das Fenster zu lange offen, wird es zu kalt, ist es zu lange geschlossen, wird es stickig und miefig. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um schlechter Raumluft und zu kalten oder zu warmen Temperaturen entgegenzuwirken. Wir zeigen Ihnen, wie es mit dem Raumklima funktioniert und Sie, neben der eigenen Gesundheit, auch den Geldbeutel vor einer übermäßigen Belastung schützen.

    Buderus Wärmepumpen

    Perfekte ­Temperatur
    Wärmepumpen können nicht nur heizen, sondern auch kühlen. Viele der Modelle lassen sich außerdem smart steuern und
    erlauben eine genaue Kontrolle des Gerätes. Buderus

    Smart Heizen


    Bares Geld lässt sich beispielsweise mit smarten Thermostaten sparen. Die Geräte sehen aus, wie handelsübliche Thermostate, können aber smart reguliert werden. Manch eines interagiert sogar mit den Informationen aus Wetter-Apps oder weiß, wann die Hausbewohner:innen anwesend sind und wann nicht. Um mit diesen Geräten smart zu heizen, muss niemand den Vorschlaghammer in die Hand nehmen. Mit ein paar wenigen Handgriffen ist das alte mit dem smarten Thermostat ausgetauscht. Direkt danach stellen Hausbesitzer:innen die eigene Wohlfühltemperatur ein und müssen nicht mehr auf ungenaue Stufen vertrauen. Sensoren messen die Temperatur und ermöglichen es, die Heizung gradgenau anzupassen. Unter den smarten Thermostaten gibt es programmierbare Thermostate, Funk-Thermostate und intelligente Thermostate. Die programmierbaren Thermostate können die Temperatur an den individuellen Tagesablauf anpassen. Wer morgens früh duscht, muss dann nicht mehr verschlafen vom warmen kuscheligen Bett in ein eiskaltes Badezimmer treten oder die Heizung die ganze Nacht laufen lassen. Es reicht, das Thermostat einzustellen, sodass es eine Stunde vor dem Aufstehen die Heizung aktiviert, die wiederum das Badezimmer aufwärmt.

    smarte Thermostate

    Lange sparen
    Die neuen smarten Thermostate kommen laut Hersteller fünf Jahre lang mit denselben Batterien aus. eQ-3


    Intelligent temperiert

    Die Funk-Thermostate gehen noch einen Schritt weiter. Die Geräte sind über das Netz mit dem Smartphone verbunden und können von unterwegs angesteuert werden. Wer vom Winterurlaub kommend die warme Wohnung betreten will, der hat an dieser Funktion seine Freude. Die Funk-Thermostate lassen sich zudem mit Fenster- oder Türkontakten kombinieren. So können Hausbesitzer:innen vermeiden, dass das zum Lüften geöffnete Fenster das Thermostat zu Höchstleistungen antreibt. Der Sensor am Rahmen meldet dem smarten Thermostat, dass das Fenster geöffnet ist. Daraufhin fährt das Gerät die Heizung runter. So verschwindet wenige Wärme durch das offene Fenster nach draußen. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz versuchen die Firmen, die Heizthermostate noch smarter zu machen. Dabei lernt der KI-Algorithmus alles über die Heizbedürfnisse der Bewohner:innen, die Thermodynamik des Gebäudes oder das Wetter für die kommenden Tage. Das intelligente Thermostat beheizt dann das Haus so, dass möglichst wenig Energie verbraucht wird. Wer keine Heizkörper unter den Fenstern hat, der braucht sich nicht ärgern. In die Fußbodenheizung lässt sich ebenfalls ein smartes Thermostat integrieren. Allerdings lohnt es sich hier weniger, die Temperatur herunterzufahren, wenn das Fenster geöffnet ist. Das liegt daran, dass eine Fußbodenheizung nicht so warm wird wie die Heizkörper und eine längere Vorlaufzeit hat. Die Heizungsbesitzer:innen würden also noch eine Weile im Kalten stehen, wenn die Fenster längst geschlossen sind. Ökonomisch sinnvoll ist es, beispielsweise im Urlaub, in der Nacht oder während der Arbeitszeit außer Haus, die Fußbodenheizung entsprechend herunterzufahren. Über ein smartes Thermostat, lässt sich genau einstellen, wie und wann das geschehen soll. Wer einen stetigen Tagesrhythmus hat, kann die Thermostate so einstellen, dass er sich nicht mehr um die Heizung zu kümmern braucht.

    Bosch Smart Home Thermostat

    Sparsam und genau
    Wer mag, kann sein smartes Thermostat direkt am Gerät oder per App steuern. So wird es immer zur richtigen Zeit warm. Bosch Smart Home


    Wärmen oder Kühlen

    Neben den Thermostaten an den Heizkörpern kann auch das Heizsystem im Keller oder Technikraum eine intelligente Steuerung bekommen. Hausbesitzer:innen bedienen so beispielsweise die hauseigene Wärmepumpe mit dem Smartphone. Das spart Aufwand und Zeit. Ein weiterer Vorteil: Manche Systeme können bei einem Problem selbst mitteilen, wo der Fehler liegt, was einem Installateur hilft und Zeit spart. Wenn das Thermometer draußen über die 30 Grad Marke ansteigt, fragt allerdings keiner mehr nach einer Heizung. Eine Wärmepumpe kann den schwitzenden Bewohner:innen beim Thema Kühlen Abhilfe schaffen. Eine Wärmepumpe funktioniert nach dem selben Prinzip wie ein Kühlschrank, nur andersrum. Ein Kältemittel wird im Gerät verdichtet und erwärmt sich dadurch. Die Wärme wird dann über Rohre und Heizkörper in der Wohnung verteilt. Dieser Prozess lässt sich ohne großen Aufwand umkehren. Doch bei weitem nicht jedes Gebäude ist mit einer Wärmepumpe ausgestattet. In manchen Dachgeschosswohnungen steigt die Temperatur im Sommer auf beinahe unerträgliche Höhen. Die Fenster öffnen macht irgendwann keinen Sinn mehr, weil die Hitze draußen der Hitze im Haus in nichts nachsteht. Hier kommen die Klimaanlagen ins Spiel. Die schaffen es, das Eigenheim runter zu kühlen und lassen sich – für das Extra an Komfort – smart steuern. Wer an einem heißen Sommertag von der anstrengenden Arbeit nach Hause kommt, kann schon in der Bahn die Klimaanlage einschalten und findet dann eine gekühlte Wohnung vor. Übrigens: Wenn das alte Kühlgerät bereits eine Fernbedienung besitzt, lässt es sich mit einer smarten Klimaanlagensteuerung nachrüsten. Dazu braucht es eine Steuerungseinheit, die dann sozusagen als Vermittler zwischen Smartphone und Klimaanlage fungiert. Neben den richtigen Temperaturen gehört auch gute Luft zu einem angenehmen Raumklima. Neubauten sind, um energieeffizient zu sein, meist sehr gut isoliert. Der Vorteil: Die Wärme verschwindet nicht nach draußen in den Garten. Der Nachteil: Die Raumluft bleibt ebenfalls dieselbe. Müssten die Bewohner:innen manuell lüften, kämen Sie nicht hinterher. Hier setzen Lüftungsanlagen an.

    Kermi zentrale Lüftungsanlage

    Zentrale Schaltstelle
    Vom Lüftungsgerät aus gelangt frische Luft in den kompletten Wohnraum. Selbst, wenn die Fenster gerade geschlossen sind. Kermi


    Zentral oder Dezentral?

    Es gibt zentrale und dezentrale Lüftungsanlagen. Erstere sind an einem zentralen Ort im Haus installiert und belüften den kompletten Wohnbereich über Rohrleitungen. Dezentrale Lüftungssysteme funktionieren ein wenig anders. Sie lassen sich einzeln und unabhängig in Räume wie Bad oder Küche einbauen und sorgen dort für ein angenehmes Raumklima. Dabei gibt es die Möglichkeit, die Belüftung in der Außenwand einzubauen oder über Fensterlüfter zu realisieren. Die dezentrale Variante eignet sich deshalb gut zum Nachrüsten von Bestandsgebäuden.


    Wärme komm wieder!


    Ein Wärmetauscher zieht die Temperatur aus der verbrauchten Raumluft und überträgt sie auf die von draußen in das Gebäude strömende Luft. Dadurch bleibt ein Großteil der Wärme im Raum erhalten. Das ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern beugt auch Schimmelbildung vor, da dadurch die Feuchtigkeit im Haus reguliert wird. Die smarten unter den Belüftungsgeräten lassen sich per Smartphone oder Tablet steuern. Bewohner:innen können beispielsweise einstellen, wann mit Wärmerückgewinnung gelüftet werden soll und wann nicht. Die Lüftung lässt sich, je nach Gerät, smart steuern und nach den persönlichen Bedürfnissen anpassen. Hausbewohner:innen können beispielsweise einen Schlafmodus integrieren. Manch einer schläft gerne in kühleren Räumen. Wenn die Wärmerückgewinnung in der Nacht ausgeschaltet ist, wird der Schlaf so richtig angenehm. Natürlich ist es auch möglich, mehrere Belüftungsanlagen in verschiedenen Räumen nach Bedarf anzusteuern und zu programmieren. Jeder der möchte, kann die Belüftungsanlagen mit Sensoren kombinieren. Das hilft beispielsweise in Räumen, in denen die Luftfeuchtigkeit zu einer bestimmten Zeit sehr hoch ist. Der Sensor erkennt, dass die Luftfeuchtigkeit gestiegen ist und benachrichtigt das Lüftungsgerät, das sich sofort an die Arbeit macht. Wer in feinstaubbelasteten Innenstädten lebt, oder Allergiker ist, profitiert mit dem Einbau einer Lüftungsanlage noch von einem weiteren Vorteil: In den Anlagen sind Filter verbaut, die die Belastung von gesundheitsschädlichen Gasen, Milben oder Pollen im Eigenheim reduzieren. Das klappt allerdings nur, wenn das Haus auch gut isoliert ist. Ansonsten kommen die unerwünschten Stoffe durch allerlei undichte Stellen in die eigenen vier Wände. Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt: Straßenlärm bleibt draußen, da die Fenster geschlossen bleiben können. Übrigens: Der Staat unterstützt über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) all diejenigen, die in ihre Häuser eine Lüftungsanlage einbauen.

    Geschrieben von Redaktion am 07.09.2021

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