Wallboxen – Unsere große Marktübersicht
Eine Wallbox ist für Besitzer:innen von Elektrofahrzeugen keine Option, sondern ein Muss. Wir zeigen Ihnen in unserer Marktübersicht, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Titelbild: Fronius
Das Laden an der herkömmlichen Steckdose kann nur die Notlösung sein. Lädt das Auto mehrere Stunden, erhitzt sich die Steckdose – es könnte zu brennen beginnen. Ein weiterer Vorteil der Wallbox: Sie lädt schneller. Mit einer gängigen Haushaltssteckdose kann es 17 Stunden dauern, bis ein 40-kWh-Akku aufgeladen ist. Schon eine Wallbox mit einer vergleichsweise geringen Ladeleistung von 4,6 kW reduziert die Ladezeit auf circa 11 Stunden. Eine Wallbox mit 11 kW Ladeleistung braucht rund fünf Stunden. Die Ladestationen mit der größten Ladeleistung (22 kW) schaffen es, einen 40-kWh-Akku in gerade einmal eineinhalb Stunden aufzuladen. Aber Achtung: Diese sind genehmigungspflichtig. Deshalb nutzen E-Auto-Besitzer:innen meist eine 11 kW Wallbox oder eine auf 11 kW abgeriegelte 22 kW Wallbox. Manche Wallboxen lassen sich außerdem fernsteuern, etwa per App. Diese Ladestationen werden als „gesteuert“ bezeichnet. Aber welche Ladestation passt denn nun am besten zu meinem E-Auto und zu meinem Haus?
Welche ist die Richtige?
Es gibt einige grundsätzliche Kriterien für die richtige Ladebox. Sie sollte auf jeden Fall mit einem Typ-2 Stecker ausgestattet sein. Der ist europäischer Standard für E-Autos. Praktisch ist auch, wenn das Ladekabel direkt an der Wallbox verbaut ist, es also nicht verlegt werden kann. Ökologisches Autofahren funktioniert am besten mit dem überschüssigen Solarstrom einer Photovoltaik-Anlage. Dafür gibt es drei verschiedene Optionen. „Ohne Ansteuerung” bedeutet, dass der PV-Strom direkt in das E-Auto geschickt wird. Beim Modus „Start Signal” wird das E-Auto erst versorgt, wenn die Photovoltaik-Anlage eine vorher einstellbare Menge Strom produziert. „Dynamisch” wird es, wenn die Wallbox immer schaut, wie viel Photovoltaik-Strom gerade nicht gebraucht wird und diesen dann in das E-Auto schickt. Viele Hersteller bieten zur Wallbox eine Photovoltaik-Anlage, eine Stele, einen Speicher, einen Stromvertrag oder sogar das dazu passende E-Auto an. Das ist hilfreich, weil die Wallbox dann gut auf die anderen Produkte abgestimmt ist.
Digital und sicher
Zahlreiche Wallboxen sind mit Smart-Home-Systemen kombinierbar. Die Systeme können die Ladestation dementsprechend über die Zentrale mit anderen Geräten abstimmen. Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise können Sie einstellen, dass die Wallbox nur Sonnenstrom lädt, wenn das smarte System Sonnenschein feststellt. Die Kommunikation mit dem Smartphone und den anderen Geräten geschieht etwa über WLAN, Bluetooth oder LAN-Verbindung. Manche Wallboxen kommunizieren auch über das mobile Netz und können etwas weiter weg vom Haus aufgestellt werden. Viele Hersteller bieten außerdem eine Fernwartung an, falls einmal etwas nicht in Ordnung sein sollte. Ein Gleichstromfehlerschutzschalter sorgt dafür, dass Sie keinen Stromschlag bekommen, wenn Objekte unter Spannung stehen. Sie sollten darauf achten, dass dieser integriert ist oder ihn nachrüsten.
Der Weg zur Wallbox
Kaufen, einstecken, fertig – so schnell ist es beim Thema Wallboxen leider nicht getan. Erst einmal gilt es, sich auf der Website der KfW umzuschauen. Dort gibt es 900 Euro Förderung pro Ladepunkt. Ein Ladepunkt ist dabei nicht gleichzusetzen mit einer Wallbox, da manche der Ladegeräte zwei Autos gleichzeitig mit Strom versorgen können und dementsprechend zwei Ladepunkte besitzen. Die KfW fördert nicht jedes Wallbox-Modell. Werfen Sie deshalb vorab einen Blick auf die Liste, in der die KfW die förderfähigen aufzeigt. Manche Bundesländer bieten ebenfalls eine Förderung für Wallboxen an. Bevor Sie die Ladestation kaufen, gilt es zu beachten: Sie müssen die Förderung vor Kauf beantragen. Sprechen Sie außerdem mit einer Elektronikfachkraft. Diese soll überprüfen, ob der gewünschte Ort die Voraussetzungen erfüllt. Fehlt beispielsweise ein entsprechender Starkstromanschluss, muss sie diesen neu verlegen. Außerdem muss die Ladebox beim Netzbetreiber angemeldet werden. Ladestationen mit 22kW Ladeleistung brauchen sogar eine Genehmigung. Hier lohnt es sich zu schauen, ob der Elektronik-Experte, der die Wallbox anschließt, auch gleich die Anmeldung übernimmt. Dann können Sie die Wallbox endlich kaufen und von einer Fachkraft anschließen lassen.
Alle Angaben basieren auf Herstellerangaben. Alle Preise sind Circa Preise. Für die Richtigkeit wird keine Gewähr übernommen.
Geschrieben von Redaktion am 03.03.2022
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