Nur Banales?

    Bilder: Loxone

    Der ehemalige Fußballprofi Patrick Owomoyela braucht keinen Kühlschrank, der ihm sagt, wann die Milch leer ist. Er hat sich in seinem neuen Haus stattdessen für die unaufgeregten smarten Möglichkeiten entschieden: Licht, Musik und Verschattung. Ist das nicht ein bisschen langweilig?

    Jeder kennt die Situation: Man liegt im Bett und die Blase drückt. Wer sich nachts auf dem Weg zur Toilette macht, hat die Wahl zwischen zwei Übeln. Entweder die grelle Flurlampe anknipsen und – geblendete durch die flutlichtähnliche Beleuchtung – Richtung Badezimmer stolpern. Oder das Licht auslassen und hoffen, dass man den Weg trotz Dunkelheit findet. Patrick Owomoyela hat es smart gelöst: „Mein Haus weiß, wann Schlafenszeit ist.“ Macht sich einer der Bewohner nachts auf den Weg, registrieren das Bewegungssensoren. Die damit gekoppelten Leuchten wissen, wie viel Uhr es ist und schalten das Licht dementsprechend an. Nachts gibt es beispielsweise ein sanftes, gedimmtes Licht. So ist es hell genug, um nirgends dagegenzustoßen. Aber doch so wenig Licht, dass man sich nicht die Hände schützend vor die Augen halten muss. Patrick Owomoyela braucht sich auch keine Sorgen zu machen, dass seine Kinder im Halbschlaf vergessen, die Lichter im Gang wieder zu löschen. Sein Haus schaltet das Licht aus, sobald die Bewohner den Flur verlassen haben. Es sind die kleinen Handgriffe, „die banalen Dinge“, die das Smart-Home-System von Loxone im Haus übernimmt, erzählt der ehemalige Fußballprofi. Doch genau die machen den Alltag komfortabler. Auch untertags sind dank der Bewegungssensoren die Lichtschalter fast überflüssig geworden. „Ich bin selbst irritiert, wie schnell ich mich dran gewöhnt habe“, erzählt er.

    Wohnung Owomoyela

    Platz fürs Wesentliche


    Ob Heizung, Lampen oder Lautsprecher: Nichts
    steht im Weg und stört. Alles ist in Böden,
    Wänden und Decken versteckt eingebaut.

    Patrick Owomoyela Küche

    Leben erleichtern


    Patrick Owomoyela bezeichnet sich als praktisch veranlagten Menschen. „Ich schaffe mir nichts an, nur weil es es gibt. Es muss Sinn machen.“


    Ein Schalter für alles


    In seinem vorherigen Zuhause hatte Patrick Owomoyela bereits ein bisschen mit smarten Komponenten experimentiert. Als er neu baute, war für ihn deshalb klar, dass es ein Smarthome werden muss. Der große Vorteil eines Neubaus: Wer Decken und Wände neu macht, kann eine kabelgebundene Smart-Home-Lösung ohne großen zusätzlichen Aufwand einbauen. In die Wände plante der Bauherr smarte Steckdosen und Panels ein. In die abgehängten Decken LED-Stripes, Bewegungssensoren und Lautsprecher. Ein Radio oder eine Stereoanlage sucht man in den Räumen vergeblich. Die Musik – genauer gesagt ein Audioserver – ist wie der Miniserver im Schaltschrank untergebracht. Gesteuert wird über die smarten Taster. Dem Hausbesitzer war wichtig, dass sich die Schalter dezent ins Haus einfügen. Lange Leisten mit zig verschiedenen Schaltern wären ihm ein Graus gewesen. Deshalb gefallen ihm die schlichten Touch-Pure-Schalter. Er kann selbst entscheiden, wie und mit was die fünf Tastenpunkte programmiert werden. Mit den rechten Tasten steuert er beispielsweise die Musik. Hält er die Tasten gedrückt, wird die Musik lauter, klickt er doppelt, startet das nächste Lied. Zudem kann der den Sender wechseln. Mit den linken Tasten steuert er die Rollläden. Auf der mittleren Touchfläche wechselt er zwischen den Lichtszenen ab. Verlässt er das Haus, drückt er dreimal auf die mittlere Taste des Schalters neben der Haustür und aktiviert so den Alarm. Das alles ginge theoretisch auch mit einem Sprachbefehl. Doch Patrick Owomoyela ist kein Fan von Sprachsteuerung. „Ich habe einen Hund. Wenn der auf mich hört, reicht mir das“, sagt er lachend. Außerdem bleiben so die Daten im Haus. Das war ihm ebenfalls wichtig: Das System funktioniert, ohne, dass die Daten auf eine Cloud geladen werden müssen.

    Im Fluss


    Die Räume sind nicht komplett offen gestaltet. Dennoch sollte das Haus das Gefühl vermitteln, sich in der Wohnebene frei bewegen zu können.


    Erstes Fazit


    Alles, was er an smarten Komponenten sinnvoll fand, ließ Patrick Owomoyela einbauen. „Ich hatte das Gefühl, mit Kanonen auf Spatzen geschossen zu haben“, resümiert er lachend. Jetzt wohnt er seit einem halben Jahr im Haus. Und? Irgendwas Wichtiges vergessen? Obwohl er mit den Präsenzmeldern nicht gegeizt hat, hätte er gerne mehr. Zum Beispiel im Kinderzimmer, weil seine Tochter und sein Sohn regelmäßig vergessen, das Licht auszuschalten. Er will nachrüsten. Da es die Melder als Funklösung gibt, kann er das System im Nachhinein unproblematisch erweitern. Fest eingeplant ist auch die Wetterstation auf dem Dach. Mit ihr kann das smarte System einen Sturm erkennen und rechtzeitig die Raff-stores selbstständig hochfahren. Zudem soll das Einfahrts- und Garagentor smart werden. Liebe Leser:innen, Sie sehen: Selbst, wenn es nur um die „banalen“ smarten Dinge geht, ist der Komfortgewinn alles andere als langweilig.

    Geschrieben von Monika Läufle am 06.04.2021

    Lichtsteuerung Musik Patrick Owomoyela Smart-Home Smartes Licht Verschattung Allgemein Komfort

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